Jetzt haben wir auch noch einen Kindergarten in Kivumu eröffnet! |
Liebe Freunde, und schon wieder haben wir eine große Neuigkeit für euch! Ich melde mich mit einer Meldung, die Herzen berühren kann. Die immer größer werdende Anzahl der Menschen, die uns kennen und helfen, hat uns dazu ermutigt, neben unseren zwei Schulen (Berufsschule und Technisches Gymnasium) auch einen Kindergarten im Rahmen des Pater-Vjeko-Zentrums zu eröffnen. Und anscheinend haben wir uns nicht geirrt. Das Interesse ist enorm und alle möchten zu uns kommen. Bis jetzt haben wir zwei Gruppen eingerichtet, eine Gruppe mit kleinen Kindern und eine für die Vorschüler. Die fröhlichen Kinderstimmen erfreuen uns nun jeden Morgen. Warum habe ich mich für diesen Schritt entschieden? Monatelang hatte ich die Geschehnisse im Kindergarten des Dorfes, für den wir schon das „Schulgeld“ für etwa zwanzig Kinder gespendet haben, beobachtet. Leider war jeden Tag das gleiche zu beobachten – die Kinder kamen in den Kindergarten, zwei Erzieherinnen brachten sie in den Hof und dort spielten sie alleine, während die Erzieherinnen auf Stühlen saßen und die Kleinen nur beobachteten. Es gab kein Programm für die Kinder. Man lehrte sie nichts Neues. Ich habe darüber nachgedacht, wie man diesen Kindern wenigstens irgendein Programm ermöglichen könnte. Dieses Programm sollte ihrem Alter angepasst sein und ihnen etwas Neues beibringen. Die Vorschüler sollten sich so langsam auch auf die Grundschule vorbereiten. Wir hatten ein unbenutztes Gebäude in der Nähe, das wir mit unseren Schülern der Fachoberschule erneuert haben. Maurer, Elektriker und Tischler haben als Teil ihrer praktischen Ausbildung daran mitgearbeitet. Wir haben die Fenster und Türen erneuert, die Wände repariert und gestrichen, die Stühle und Tische restauriert und mit verschiedenen Farben bemalt. Den Bergabhang, der in den Kindergarten führte, haben wir eingeebnet, so dass ihn die kleinen Füße leichter ersteigen können. Dann haben wir bunte Plakate auf aufgehängt und endlich einen erfahrenen Lehrer und einen Assistenten, die mit Kindern arbeiten, gefunden. So hat alles begonnen. Wir dachten, dass wir etwa 30 Kinder haben würden, aber die Nachricht über den Kindergarten im Rahmen des Pater-Vjeko-Zentrums hat sich sehr schnell herumgesprochen. So kamen immer mehr Mütter zu uns und fragten uns, ob ihre Kinder unseren Kindergarten besuchen könnten. So haben wir jetzt sogar schon 96 Kinder im Kindergarten! Natürlich ist das interessante Programm nicht das Einzige, was die Eltern dazu motivierte, ihre Kinder zu uns zu bringen. Wie auch in unseren anderen Schulen bieten wir den Kindern eine kostenlose warme Mahlzeit pro Tag an. Die Kindergartenkinder bekommen morgens eine große Tasse heißen Brei. Auf diese Weise sind wir sicher, dass unsere Kleinen wenigstens eine warme Mahlzeit pro Tag einnehmen. So werden sie leichter groß werden, sich entwickeln und gesünder sein. Wie bekannt, können sich viele Familien, die im ländlichen Raum Ruandas leben, zu dem auch Kivumu gehört, eine warme Mahlzeit nur zwei- bis dreimal pro Woche leisten. Dies ist ein sehr, sehr armes Gebiet und es gibt viele, die hungern. Deshalb sind wir hier- um die Jugend zu nähren, zu lehren, auszubilden und sie für eine bessere Zukunft vorzubereiten. Das alles machen wir auch mit der Hilfe, die zu uns aus Kroatien und Bosnien und Herzegowina mit Hilfe des Vereins „Srce za Afriku“ (Ein Herz für Afrika) kommt. Danke an Euch alle, die Ihr uns selbstlos helft. Und noch etwas… Neulich kam ein Container mit Kinderschuhen aus Kroatien zu uns. Alles haben wir in den Kindergarten gebracht und an unsere Kleinen verteilt. War das eine Freude! Einigen waren die Schuhe noch zwei oder drei Größen zu groß, aber das störte sie nicht. Jedes Kindergartenkind hat auch eine kleine Tasche für ihre Sachen bekommen. Die Freude in ihren Gesichtern war unschätzbar. Wir sind uns bewusst, dass sich die meisten Eltern den Kindergarten für ihre Kinder nicht leisten können. Deshalb haben wir uns noch einmal von unserem Motto führen lassen – alles muss verdient werden. Wir müssen die Kinder, aber auch ihre Eltern lehren, dass man nicht mit verschränkten Armen sitzen und auf fremde Hilfe warten soll. Deshalb haben wir mit den Eltern eine Abmachung getroffen – sie bezahlen für den Kindergarten nicht, aber jeder muss seinen Beitrag leisten und bei verschiedenen Aufgaben in der Schule, dem Kindergarten und im ganzen Zentrum helfen. Einmal pro Woche werden wir verschiedene Aufträge haben, wie z.B. Putzen, Landschaftsbau und die Mithilfe bei verschiedenen Bauarbeiten. So wird jeder von ihnen noch mehr Wert auf das legen, was das Pater-Vjeko-Zentrum ihren Kindern bietet. Neben den Fotos von unseren kleinsten Schützlingen, senden wir ihnen Grüße aus Kivumu. Ihr solltet wissen, dass für uns jede Spende so groß wie ein Haus ist. Deshalb sind wir auch unendlich dankbar! Űbersetzt von Martina Pucelj |