- Home
- Neuigkeiten
- Pater Vjeko Zentrum
- Geschichte der Schule
- Das Schulpersonal
- Die besten Schüler 2008
- Die besten Schüler 2009
- Die besten Schüler 2010
- Die besten Schüler 2011
- Die besten Schüler 2012
- Die besten Schüler 2013
- Die besten Schüler 2014
- Die Pfarrgemeinde Kivumu
- Geographie Ruandas
- Biographie von Pater Vjeko
- Der Franziskaner in Ruanda
- Spenden
- Kontakt
- Site Map
Pater Vjeko Ćurić, 20 Jahren nach seinem Tod |
Es ist 20 Jahre her, seitdem unser Bruder, Pater Vjeko Ćurić, in der ruandischen Hauptstadt Kigali getötet wurde. Das war am 31 Januar 1998. Obwohl nun schon viele Jahre vergangen sind, erinnern sich noch viele Ruander ebenso wie wir an seine Größe und sein ganzes Leben, welches er damit verbracht hat, anderen zu helfen. Pater Vjeko hat seine Zeit, seine Fähigkeiten und sein Leben denen, die Hilfe brauchen, gewidmet. Er hat seine Pfarrkinder auch während des furchtbaren Krieges in Ruanda nicht verlassen. Die ganze Zeit hat er in Kivumu verbracht, wo er tausende und tausende Männer, Frauen und Kinder vor dem sicheren Tod gerettet hat. Nachdem er sein ganzes Leben selbstlos anderen gewidmet hat, haben ihn die getötet, die er am meisten geliebt hat, nämlich seine Ruander. Er wurde in seinem 41. Lebensjahr vor der Kirche zur Heiligen Familie in Kigali getötet. Der Mörder ist heute noch unbekannt. Die Pfarrkinder dieses Dorfes werden nie vergessen, wie sie sich gefühlt haben, als Pater Vjeko Ćurić, beseelt von den Idealen des Franz von Assisi, nach Kivumu kam. Es war das erste Mal, dass sich ein Weißer um ihre Bedürfnisse kümmerte. Pater Vjeko ist barfuß und in seinem staubigen Habit mit einer Hacke durch das Dorf gegangen und hat den Menschen ihre Gärten umgegraben, um ihnen zu helfen. Es fiel ihm auch nicht schwer unter freiem Himmel zu schlafen. Er wollte kein Auto haben oder irgendwelche andere Form des Luxus, weil er einer von ihnen sein wollte. Zusammen mit ihm arbeitete auch der zukünftige Generalminister des Franziskanerordens, Pater Giacomo Bini. Sie brauchten ein paar Monate um zu verstehen, dass sie diese Gleichheit auch auf andere Weise erreichen können. Das war zwar viel schwerer, aber langfristig gesehen auch besser. Pater Vjeko beschloss aus Kivumu ein modernes Dorf zu machen, in denen den Einheimischen alles zur Verfügung steht, so dass sie das Dorf nur in Ausnahmefällen verlassen müssen. Natürlich hat der Pater Vjeko auch nicht die pastorale Arbeit vergessen. Mit dem Bau des Klosters hat er die Wiedergeburt des Dorfes begonnen, es sollte zum Vorbild für ganz Ruanda werden. Sofort zogen fünf Pater ein und mit dem Bau des Noviziats für Ruanda und Burundi haben sie allen klargemacht, dass Kivumu eine ernstzunehmende Aufgabe der Franziskaner darstellt. Ziemlich schnell hat er auch eine wunderschöne Kirche erbaut, die immer noch die ganze Umgebung dominiert. Die Kirche wurde zum Symbol für Entwicklung. Deshalb wundert es nicht, dass Pater Vjeko seinen Platz für die ewige Ruhe gerade neben dem Altar gefunden hat. Neben der Kirche entstand über Nacht ein ganzer Komplex. Dazu gehört ein Pfarramt, ein Katechumenat, ein großer Saal und Klassenräume, in denen man das Lesen und Schreiben lernen kann. Am anderen Ende der Straße, haben wir ein Kloster für Schwestern mit einem Noviziat gebaut. Das Dispensarium kam später dazu. Es ist sehr sparsam eingerichtet, aber für die Einheimischen sieht es wie das modernste Krankenhaus aus. Das Dispensarium könnte man als die lokale Klinik betrachten, es verfügt über 60 Betten und eine spezielle Abteilung für Geburtshilfe. Pater Vjeko nahm sich den Teil des Landes an der Grenze zu Uganda zum Vorbild. Die Berge um das Dorf herum hat er deshalb zu fruchtbaren Terrassen verwandelt. Auf diese Weise hat Kivumu auch nicht unter Erdrutschen und Fluten gelitten. Diese Terrassen wurden zu „Köder“ für viele Spender, wie z.B. die belgische Regierung, die sehr viel Geld gespendet hat, so dass ganz Ruanda das Land genauso bearbeiten kann. Man muss nicht vieles über Pater Vjekos Rolle in dem ruandischen Genozid und der Nachkriegszeit sagen. Die hiesigen Kämpfer für Menschenrechte haben ihm den Namen „der afrikanische Oscar Schindler“ gegeben. Er war der einzige Weiße, der während des Krieges in Ruanda geblieben ist und der aktiv bei der Rettung von hunderten von Menschen vor dem sicheren Tode mitgemacht hat. Dabei hat er sein eigenes Leben riskiert, aber er wollte sein Ziel, nämlich das Helfen, nicht aufgeben. Ich bin mir sicher, dass Pater Vjeko die Schule, die er so lange in Kivumu bauen wollte, schon längst beendet hätte, wenn er nicht mit den Aufgaben in ganz Ruanda so beschäftigt gewesen wäre. Sie war sein Traum. Mit diesem Traum wollte er Tausenden von armen Kinder das Wesentliche ermöglichen – eine Ausbildung, die ihnen eine bessere Zukunft bringen würde. Was mich persönlich angeht… Ich war mit Pater Vjeko sehr gut befreundet und wir waren uns bei den meisten Sachen einig. Für mich war es nur logisch nach Kivumu zu kommen, aber die meisten hatten nach seinem Tod Angst und haben sich von Kivumu ferngehalten. Ich war einer der wenigen seiner Landleute, der bei seiner Beerdigung dabei war. Ich habe seinen Sarg getragen. Deshalb fühle ich die innere Verpflichtung mit seiner Idee der Gründung der Schulen für alle, deren Eltern sich das teure Schulgeld in anderen Orten nicht leisten können, weiter machen zu müssen. Seine Mission wurde zu meiner. Deshalb war es nur logisch, dass die Handwerkerschule, die 1999 eröffnet wurde, nach Pater Vjeko benannt wurde. Später wurde auch der ganze Schulkomplex zum Pater-Vjeko-Zentrum. Heute, wie ihr alle schon wisst, haben wir im Pater-Vjeko-Zentrum zwei Schulen, die von insgesamt 389 Schulen ausgewählt wurden und zum „Vorbild der Schulen“ in Ruanda erklärt wurden. Wir haben auch einen Kindergarten. So sorgen wir für mehr als 600 Kinder und Jugendliche im Zentrum. Durch die Ausbildung bieten wir ihnen die Möglichkeit der Armut zu entkommen. Genau das war Pater Vjekos Traum gewesen. Wir sind froh, dass wir diesen armen Kindern eine bessere Zukunft ermöglichen können. Auf diese Weise können sie ein menschenwürdiges Leben führen. Wir sind Zeugen dafür, dass, wenn man seine Hände zu den Armen austreckt, man sehr viel erreichen kann. Wir wissen auch, dass die langfristige Hilfe durch die Ausbildung der Jugendlichen und Armen das einzig Richtige für sie ist, weil sie so das nötige Wissen erlangen um selbst für sich sorgen zu können. „Gib einem Mann einen Fisch und du ernährst ihn für einen Tag. Lehre einen Mann zu fischen und du ernährst ihn für sein Leben.“ Zu manchen Zeiten war es schwer, manchmal sah das Ziel unerreichbar aus, aber wir haben es trotzdem geschafft. Mit Gottes Hilfe und der Hilfe von guten Menschen verwirklichen wir den Traum des Pater Vjeko. Er ist unsere Inspiration und sein Name ist jeden Tag in unseren Gebeten. Űbersetzt von Martina Pucelj |