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Schon mal was vom afrikanischen Red Bull gehört?
Freitag, 14. Februar 2014 Geschrieben von fra Ivica Perić

Schon mal was vom afrikanischen Red Bull gehörtDas Leben hat uns im Laufe der Zeit beigebracht, dass man hier niemals etwas wegwerfen darf. Alles hat eine Funktion, alles kann – und muss benutzt werden. Nichts ist überflüssig.

Neulich mussten wir fünf Eukalyptus-Bäume vor unserer Schule fällen. Sie waren zu groß und drohten, auf das Haus eines benachbarten Dorfbewohners zu fallen. Wir trommelten eine großen Mannschaft zusammen und machten uns an die Arbeit.

Als die Bäume schließlich „entschärft“ waren, begann ich zu überlegen, wofür man sie am besten benutzen könnte...

Da wir in der Pater-Vjeko-Berufsschule eine Zimmermannsabteilung haben, war es natürlich naheliegend, aus dem Holz Bretter zu machen, die wiederum später zu möbeln weiterverarbeitet werden könnten – für praxisorientierte Unterrichtseinheiten gerade richtig. Und nicht nur das, wir haben so auch einen gehörigen Batzen an Geld gespart, denn das Material für unsere angehenden Zimmermänner ist nicht gerade billig.

Zwei Dorfbewohner machten sich an die Arbeit, einer davon war der Vater von einem unserer Lehrer. Beide waren sehr erfahren, was solche Sachen angeht und im Nu wurden aus den gefällten Bäumen Bretter.

Einfach war die ganze Angelegenheit aber keineswegs, denn hier wird alles noch per Hand gemacht. Die beiden haben zehn Tage lang von morgens bis abends geschuftet. Bis auf das warme Essen, dass wir ihnen täglich lieferten, hatten sie nur einen Wunsch: Sie wollten etwas, dass ihnen Kraft gibt, den ganzen Tag zu arbeiten. Also tranken die beiden – wohlgemerkt pro Kopf – zehn Liter mit Maismehl gestrecktem Wasser! Ich konnte kaum glauben, dass das Zeug eine solche Wunderwirkung hat. Heute nennen wir es jedenfalls „African Red Bull“!

Die fünf Eukalyptus-Stämme brachten uns insgesamt 100 Bretter ein, die alle zwei Meter lang waren. Mittlerweile stehen sie in der Schule und warten darauf, von fleißigen Schülerhänden in Möbel verwandeln zu werden. Natürlich wurde auch der Rest verwertet: Äste und Zweige werden in der Schulküche als Feuerholz dienen, um unseren 380 Schülern das Essen warm zu machen. Hier wird nichts weggeworfen!

Ãœbersetzt von Ivo Ligeti

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