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Ein Dorf-Fußballspiel |
Mein Freund und ich haben uns diese Winterferien dazu entschlossen, Zagreb zu verlassen und der Pater Vjeko Berufsschule in Ruanda einen Besuch abzustatten. Wir wollten mal etwas anderes erleben, als dass, was man aus den großen Städte Europas so kennt, was Kultur und Lebensstil angeht. Natürlich brauchten wir da etwas Zeit, um uns an die staubigen Straßen Kivumus zu gewöhnen. Auch gewöhnen mussten wir uns die Reaktionen der Passanten – man starrte uns lange an, grüßte uns höflich und lächelte. Das kam uns anfangs ziemlich merkwürdig vor, denn in Zagreb ist jeder mit sich selbst beschäftigt und man grüßt keine Fremden. Es braucht ein bisschen, um das überaus freundliche Verhalten der Ruander wirklich schätzen zu lernen. Das Lächeln, dass allein unsere Anwesenheit auf die Gesichter der Kinder gezaubert hat, ist unbezahlbar. Eines Tages gingen wir eine Straße in Kivumu entlang, als sich uns ein kleiner Trupp an Kindern anschloss. Wir haben uns nichts dabei gedacht, schließlich kam das oft vor. Mit der Zeit wurde die Gruppe jedoch größer und größer. Manche beherrschten das eine oder andere Wort Englisch, und so begannen wir, uns ein bisschen zu unterhalten. Man fragte uns, ob wir einen Fußball hätten und Lust, eine Runde im Fußballstadion zu kicken. Wenig überraschend handelte es sich beim Fußballstadion letztendlich nur um eine Wiese zwischen zwei Hügeln. Wie auch immer: Wir machten uns auf den Weg, um zu Hause den Ball zu holen. Und sowie wir das Zimmer verließen, wartete auf uns eine riesige Mannschaft Kinder aller Altersklassen, die nur darauf brannten, dass das Spiel endlich begann! Mit gebrochenem Englisch haben wir schließlich die Teams eingeteilt und die Regeln bestimmt. Jeder, der gerade vorbei kam, und Bock auf Fußball hatte, konnte sich dem Spiel einfach anschließen. Nach Abpfiff bildete sich dann ein Kreis Neugieriger um uns, und man löcherte uns mit fragen. Sie waren neugierig über unsere Armbehaarung, unsere Zahnspangen, unser Alter... Wir haben es allerdings hingekriegt, den Spieß umzudrehen, und auch etwas über sie erfahren. Sogar einige Worte in Kinyarwanda hat man uns beigebracht – wir haben ihnen im Gegenzug eine Basislektion in Kroatisch gegeben. Jede unserer Antworten brachte die Jungs ein bisschen zum kichern – wir waren einfach etwas ungewöhnlich für sie. Wir haben einige Vorurteile, wenn es um die Kinder Afrikas geht. Oder besser gesagt: Wir hatten. Man hat uns gewarnt, dass sie uns bestehlen würden oder zumindest betteln würden, bis wir ihnen etwas gäben; dass es aber nicht ihre Schuld ist, denn sie hätten ja keine andere Wahl, wenn’s ums Überleben geht. Auf diese Kinder traf jedoch nichts davon zu: Das Einzige, was sie von uns wollten, war, dass wir am nächsten Tag wieder eine Runde gemeinsam kicken. Seit diesem Tag haben wir sie oft getroffen und genauso begrüßt, wie es in Kivumu jeder mit jedem macht: Mit einem großen Lächeln im Gesicht. Übersetzt von Ivo Ligeti Foto Galerie |