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Die Kindheit von Pater Vjeko (1/2) |
Es ist nicht viel Zeit vergangen seitdem ich aus Afrika zurückgekehrt bin, wo ich sehr viele Missionare während meiner Freiwiligenarbeit getroffen habe. Meine Lieblingsbegegnungen waren natürlich die mit meinen Landsleuten, den Kroaten. Von mir aus Kigali, wo ich gearbeitet habe, bis zum Pater Ivica Peric in Kivumu sind es etwa 40 Kilometer, so dass ich mich mit ihm besonders oft sah. Des Öfteren bin ich auch in Kivumu zu Besuch gekommen, auf kürzere oder längere Zeit, und habe die Zeit mit Ivica und seinen Mitbrüdern verbracht. Jeder, der schon einmal in Kivumu war, muss die Anwesenheit eines starken Geistes gespürt haben, der immer noch andauert in diesem wunderschönen ruandischen Dorf, den Geist eines Missionaren, der Spuren in den dort lebenden Menschen, dem Werk der Gemeinde und der Schule hinterließ. Das ist der Geist des verstorbenen Pater Vjeko Curic, eines Pfarrers, der sein Leben wortwörtlich für diejenigen, für die er aus Bosnien kam, um ihnen zu dienen, lebte und hingab. Sein Dienst war am intensivsten während des Genozids im Jahre 1994 als Vjeko das Leben Hunderter rettete, aber auch nachher, in Projekten der Ausbildung von Handwerkern, der Hilfe für Witwen, der Arbeit in dem Bistum, usw. Tragischerweise ist sein Missionarwerk durch seinen Märtyrertod am 31. Janauar 1998 beendet worden; er ist im Zentrum von Kigali ermordet worden. Es existieren viele Geschichten über Pater Vjeko, mache davon verschriftlicht, unzählige mehr nicht verschriftlicht. Seine Heldentaten haben auch den amerikanischen Film über den ruandischen Genozid inspiriert. Über ihn haben seine Familie, Mitbrüder, Freunde, Menschen, die er rettete, denen er diente, Geschichten erzählt. Man erzählte hauptsächlich über sein Leben als Pfarrer, als Missionar, aber es war notwenig ein nicht so unwichtiges Puzzleteil in dieser Geschichte hinzuzufügen – seine Kindheit. Dank der Idee von Pater Ivica hab ich diese “Mission“ in Auftrag genommen und nicht allzu lange nach der Rückkehr die Familien Peric und Curic in Bosnien und Herzegowina besucht. Während ich zwischenzeitlich aus Split mit dem Bus losgefahren bin und mich an dem hinreißenden Anblick der Schlucht des mächtigen Flusses Neretva erfreute kam ich zuerst in Sarajewo an, wo ich mich zuerst mit der Familie von Pater Ivica traf. So hatte ich auch das Vergnügen seine Eltern, Schwestern und einen Bruder aus seiner vielköpfigen Familie kennenzulernen und in den nur kürzesten und möglich prägnanten Zügen meine Erfahrungen aus Afrika, meine Treffen mit ihren Sohn und unsere gemeinsame Arbeit zu schildern. In den nächsten Tagen konnten wir uns besser kennenlernen und zur Genüge plaudern. Viele Dinge verbinden sie mit der Familie Curic und bereits am zweiten Tag arrangierten wir ein Treffen mit den Eltern von Vjeko. Ihnen zu Besuch gingen Ivicas Eltern, sein Onkel und ich. Es ist wundervoll, wenn die Menschen beim Eitreten in ein Haus mit den Worten: “Gelobt seien Jesus und Maria!“ begrüßt werden. Diese Tradition ist in diesen Familien zum Glück nicht untergegangen. Durch solche “Kleinigkeiten“ beginnt die Kindheit unserer Missionare in sehr stark gläubigen Familien und es wird der Anschein erweckt, dass eben eine gesunde Erziehung und der eingepflanzte Glaube seit Kindesbeinen an die wichtigeren Rollen in ihren Lebenswerken spielten. So grüßen wir Kroaten ebenfalls und antworten stets mit: “Mögen sie auf ewig gepriesen werden!“ und betreten das Haus. In dem Haus der Familie Curic treffen wir auf den Vater Petar, die Mutter Ana und die Nachbarin, die im Haushalt mithilft. Es gibt immer noch gute, alte Traditionen, die in diesen Gegenden niemals in Vergessenheit geraten sind. An der Tür bekommen wir von ihnen bereits Essen und Trinken, Alkohol oder auch andere Getränke, sowie Schinken- und Käseplatten angeboten, um uns von der Hinfahrt zu stärken. Um ehrlich zu sein war auch die Hinfahrt nicht belastend, aber das Essen kam wie gerufen. Die Eltern der Famile Peric und Curic kennen sich bereits sehr gut, so dass ich mich ebenfalls vorstellte, ich sagte wer und was ich sei und was das Ziel meines Beusches ist. Sofort, als ich ihnen offenbarte, dass ich in Afrika, eine zeitlang in Kivumu war, war ich ihenn auf Anhieb sympatisch. Sie gaben sich sehr offen in Sachen Geschichten über Vjeko, so lebendig sind die Erinnerungen noch in ihren Herzen.... Im Gespräch fand ich heraus, dass die Schwester von Vjeko in derselben Stadt wohn wie ich, so dass ich mich auf dem Rückweg nach Rijeka mit ihr getroffen habe und deren Geschichte mit zusätzlichen Details schmückte. Also, Vjeko Curic ist am 26. April 1957 im Dorf Lepoglav bei Zepca in Bosnien georen. Er ist in eine große Familie hineingoren worden – eine Gemeinschaft, in der zu dieser Zeit sein Vater mit seinen zwei Brüdern und deren Familien lebten. Die Ortsgemeinden haben schon immer Pfarrer geleitet, so dass seine Mutter auch preisgab, dass er nach einen dieser Pfarrer benannt wurde – Vjeko Sunjic. Die Geschichten über Vjeko als dem goldenen Kind, dessen Kindheit auch ein Zeichen der Fügung zu Gott trug. In der Familie von Petar Curic gab es sechs Kinder – fünf Brüder und eine Schwester namens Ljubica. Eben sie erinnert sich daran, wie Vjeko auf sie aufgepasst hatte, als sie noch klein waren. Schon damals hat er zum Spiel für die Kinder “die Messe gehalten“, die er komplett auf Latein auswendig aufsagen konnte. Ljubica meint, dass das ihnen als kleinen Kindern sogar langweilig und lästig war, denn sie mussten knien, aber das Vjeko sie statt dem “Leib Christi“ mit anderen Dingen, wie beispielsweise Bonbons, erfreuen würde und sie blieben auch während seiner “Messe“ schön brav. Seine Mutter hatte von klein an gebeten, ihm einen Habit, einen Ordensbrudergewand, zu entwerfen. Abends ist er oft zu den Nachbarn gerannt, um mit ihnen zu beten. Sie erinnern sich wie Vjeko zum Schluss auch von den Nachbarn verlangte, dass sie ein Vaterunser aufsagen, wodurch er auch ein “Pfarrer“ werden würde. Zu diesem Zeitpunkt konnte er noch nicht mal das Wort “Pfarrer“ aussprechen, aber es scheint, dass seine gebete erhört wurden. |