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Das ruandische Buch Rut |
Alles, was wir für die Arbeiten an den Schulen brauchen, müssen wir uns selbst auftreiben. So auch das Holz für die Küche. Wenn der Schuppen leer ist, weiß ich, was getan werden muss. Die Motorsäge in die Hände und an die Arbeit! Auf unserem Grundstück gibt es Bäume die "reif" sind, abgezägt zu werden und deshalb muss ich manchmal auch den Holzfäller spielen. Vor ein paar Tagen haben wir dort auch einige Bäume gefällt. Einige unserer Gemeindebewohner haben uns dabei geholfen. Meine aufgabe bestand darin, die Bäume mit der Motorsäge zu fällen und sie anschließend langsam in kleinere Stücke zu schneiden, damit man sie in der Küche benutzen kann. Die Gemeindebewohner haben mir insofern geholfen, dass sie mit ihren Macheten die kleineren Äste abgeschnitten haben, damit ich keine Zeit und Benzin für die Motorsäge verschwende. Da wir keinen Nutzen aus den kleineren Ästen haben, lassen wir sie auf dem Boden liegen. Das haben auch die Frauen aus dem Dorf schnell mitgekriegt und viele kamen dann, ihre Kinder auf dem Rücken tragend, um die kleinen Äste aufzusammeln. Diese kommen ihnen gerade recht, weil sie meistens ein Problem damit haben, Holz zum Kochen zu finden. Die Leute, die mich bei der Arbeit unterstützt haben, haben die Frauen verscheucht. Ich drehte mich zu ihnen um und sagte ihnen, dass sie das nicht tun sollen. Ich lief zu den Frauen und habe sie dazu eingeladen, wieder zurückzukommen und dass sie so viele Äste mitnehmen können wie sie brauchen. Sie hätten sehen sollen, was für eine Freude unter den Frauen auftrat. Gemeinsam mit ihren kleinen Kindern haben sie voller Freude die kleinen Äste aufgesammelt. Sie waren sehr glücklich, denn diese Äste werden ihnen, wenn sie ganz trocknen, für mindestens ein paar Wochen Feuer zum Kochen sichern. Während ich ihnen dabei zusah, wie sie die Äste zusammentrugen, fiel mir plötzlich das Buch Rut aus dem Alten Testament ein. Nach dem Tode ihres Mannes hatte Moapka Rut keine Einnahmen mehr und sie fand sich zurecht, indem sie Sachen von Feldern zusammentrug. Sie sammelte die Dinge, die die Erntemaschine zurückgelassen hatte. So lernte sie den Feldbesitzer namens Boaz kennen, der ihr es gestattete, auf seinem Feld umherzugehen und Dinge aufzusammeln. Es ist nicht notwendig, dass ich Ihnen die komplette Geschichte erzähle, da es besser ist, dass Sie persönlich das Alte Testament aufschlagen und sie lesen. Wie dem auch sei, während ich also über diese Geschichte in der Bibel nachdachte und den vielen "Ruten" beim Sammeln zusah, musste ich kurz lachen, als mir ich mich erinnerte, wie die Geschichte im Alten Testamen endet. Am Ende der Geschichte heiraten Rut und Boaz. Um mich herum waren nun lauter "Ruts". Aber seien Sie unbesorgt. Diese Geschichte wird dennoch ein wenig anders enden. Boaz war kein Priester im Vergleich zu mir. Also wird es in der ruandischen Version dieser Geschichte wohl keine Heirat geben. Die Geschichte von unseren "Ruten" blieb also schließlich nur an der Erlaubnis zum Sammeln hängen. Foto Galerie
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