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Eigide - einst Schüler und nun Lehrer in derselben Schule
Montag, 14. Februar 2011 Geschrieben von Maja Sajler-Garmaz

Egide NzamurambahoEgide Nzamurambaho (28) kann mit Stolz sagen, dass er im allerersten Jahrgang der Schüler der Berufsschule "Pater Vjeko" war, aber dass auch die erste Generation der Lehrer gerade auch aus dieser Schule emporspross. Einen Vergleich zwischen ihren Anfängen in dieser Schule und heute zu ziehen sei unmöglich, so Egide.

Als ich damals begonnen hatte zur Schule zu gehen, waren wir rund 20 Schüler in der Klasse. Relativ bald 11 von uns gestrichen worden! Sie würden jeden Tag während der Pause laufen, um zu Mittag zu essen, ihre Eltern würden sie jedoch nicht wieder gehen lassen. Sie konnten sich kein Essen für die Kinder leisten und es zahlte sich mehr aus sie zu jemandem für Feldarbeiten zu verschicken, um ein Tagesgehalt zu verdienen. Als Pater Ivica jedoch das Mittagessen jeden Tag in der Schule fest einplante, begriffen auch die Eltern das die Ausbildung der Kinder für sie ein Problem weniger im Haushalt darstellte. Seit diesem Zeitpunkt begann alles aufwärts zu gehn, erzählt Egide.

Nachdem er seine ausbildung abgeschlossen hatte, bekam er sofort eine Festeinstellung in der Berufsschule "Pater Vjeko", jedoch nicht als Lehrer. Sein erster Job war in der Herstellung im Rahmen der Schule. Für die Unterrichtssäle stellte er Stühle, Tische, Schränke, usw. her. In seiner Freizeit "verfeinerte" er seine Profession und half vielen Leuten im Dorf ihr haus einzurichten. Indem er täglich drei Stühle herstellte, konnte er sich die unglaubliche Summe für hiesige Verhältnisse von 30 Kuna bzw. 5,5 Dollar täglich verdienen.

Nach der Arbeit in der Herstellung bekam Egide schließlich sich als Lehrer unter Beweis zu stellen. Pater Ivica wollte nichts dem Zufall überlassen und schickte ihn so auf zalreiche Fortbildungskurse. Zweimal ging er nach Uganda, danach sogar nach Kanada, wo er vier Monate lang seinen Beruf verfeinerte, um den zukünftigen Generationen in der Tischlerabteilung sein Wissen vermitteln zu können.

Egide Nzamurambaho

Als ich nach Kanada ging, war dies eine riesige Veränderung in meinem Leben. Um ehrlich zu sein, dachte ich sogar darüber nach, dass es nicht schlecht wäre, dort sogar leben zu bleiben. Und dann kam mir immer der Gedanke an meine Familie, meine zwei Brüder und Schwestern. Immerhin habe ich diese Reise auch ihretwegen angetreten! Und ich lag richtig mit dieser Entscheidung. Es mag wohl schwer sein und es stimmt, dass ich der einzige in der Familie bin, der finanziell das Ruder reißt, aber... Wissen Sie, dieses Jahr werde ich heiraten und das Haus, das ich von der Schule dafür bekam, dass ich dort als Lehrer arbeite, ist etwas, das ich mir nirgendwo sonst auf der Welt ermöglicht hötte, schwärmt Egide.

Außerdem ist da auch noch die tagtägliche Hilfe, die ihnen Pater Ivica zur Verfügung stellt - er ermöglichte ihnen eine Ausbildung, eine zusätzliche Ausbildung sogar, verhalf ihnen zu einem Job und ermöglichte ihnen somit regelmäßige Einkünfte. Alle Lehrer haben Häuser bekommen und sie können sich jeden Tag auf seine Organisation des Lehrplans verlassen. Nicht nur die Lehrer, sondern auch die Schüler bekommen jeden Tag eine warme Mahlzeit in der Schule.

Immer, wenn er sich an seine Anfänge als Lehrer erinnert, erzählt er, dass er sich schämt seinen Schülern irgendwas davon zu berichten. Heute ist Egide der Instrukteur und Oberaufseher für die neuen Lehrer...

 
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