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Mein Afrika
Sonntag, 22. April 2007 Geschrieben von Mateja

Mateja mit kleinen Afrikanern“Jeder Mensch hat einen Traum“. So hatte ich einmal einen schönen Traum oder der Herr der Allmächtige gab mir diesen Traum oder so in der Art – in diesem Traum regte sich in mir der winzig kleine Wunsch und die Idee, wenn ich auch eine “Purgerka“ ( das ist die umgangssprachliche Bezeichnung in Kroatien für eine Einwohnerin aus Zagreb; die eigentliche Übersetzung des Wortes lautet Bürgerin ) bin, eine Missionarin zu werden. Ich betete weiterhin für diesen Entschluss, wahrscheinlich haben auch ein paar andere Menschen für mich gebetet. Un tatsächlich ist dieser Traum in Erfüllung gekommen.

Der Herr kennt die Wege des Menschen. Bereits in der Grundschule gab ER mir die Barmherzigkeit, um den Wunsch eine Missionarin zu sein zu haben. Von Jahr zu Jahr, von Gedanken zu Gedanken, Gebeten zu Gebeten, Prüfungen zu Prüfungen, kam schließlich mein glücklicher Moment. Ich kann mir sehr gut erinnnern, dass ich unglaublich froh wahr. Andere dachten: die kleine hier ist VERRÜCKT. Aber ich wusste, was ich wollte und wer DERJENIGE gewesen war, DER mich rief. Kurz darauf kam der Tag der Abreise. Ich war froh und glücklich, manch andere wären stolz und durcheinander gewesen. Während des Fluges leistete mir ein guter bosnischer Pfarrer namens Pater Ivica, der Duje D. Kannte, Gesellschaft. Ich war COOL ...

Wo ist denn überhaupt dieses entfernte Afrika, was erwartet mich dort??? Das war eine von unzähligen, weiteren Fragen, auf die ich keinerlei antwort hatte, obwohl Pater Ivica dort direkt neben Duje D. saß. Es waren Menschen aller Ethnien und Hautfarben vertreten, aber dass wirklich alle blitzblanke Zähne hatten, konnte ich nicht auf Anhieb überprüfen. Die Leute um mich herum sprachen über irgendetwas – ich schaute sie an und sie mich. Ich weiß nicht, wer wem merkwürdig vorkam. Wir sind schließlich alle – eine große Familie, die sich nicht gerade sehr gut kennt.

Unser Schutzengel hat unseren “Metallvogel“ – das Flugzeug – bewahrt und uns eine sichere Landung auf den ruandischen Boden in Kigali, der Hauptstadt, geschert. Danach musste ich an dieser Hausaufgabe weiterarbeiten.

So wollte mir Pater Miro Ancic ( der Onkel vom Tennisspieler Mario Ancic ) das Schreiben irgendwelcher Artikel ersparen, immer gut gelaunt, fröhlich, optimistisch, abgefahren, wie wir in unserem Alter sagen würden, und immer stest hilfsbereit! Zuerst hatte ich versucht Nikola zu überreden ( der schon mehr als drei Monate hier ist.  Er dient im salesianischen Zentrum bei unserem Missionar Don Danko Litric, in Kigali. )! Er und Pater Miro kamen uns in Kivumu besuchen. Ich bin nicht gerade sehr talentiert, was das Schreiben über meine Erfahrungen angeht, aber naja, die beiden, wie auch Pater Ivica, hatten mich durchaus gut kennengelernt in den wenigen Tagen, so dass ich versucht hatte einen von ihnen dazu zu bringen, das zu schreiben, was er über mich weiß, anstelle von mir! Bei Nikola hatte ich es auch mit Bonbons, Bier versucht, aber es brachte nichts, aber darum sehr wohl bei Pater Miro, der sich besänftigte und Stück für Stück das wundervoll zusammenfasste, was ich eigentlich machen sollte, anhand unserer Gespräche und dem gemeinsamen “Abhängen“!!!

Aber hier auch ein paar Worte von meiner Seite über die Reise und die paar tage, die ich hier bin. Es ist wahr, dass ich bereits im Flugzeug auf dem Weg nach Nairobi eine gewisse Aufregung spürte. So viele Leute um mich herum und alle so ungleich dem anderen! Es ist auch wahr, dass Pater Ivica niemals etwas über einen Duje Draganj gehört hatte!!! :-)

Als wir in Ruanda angekamen, wartete Pater Mathias am flughafen auf uns. Er, Pater Tony, Pater Inocent, Pater Ivica und ich leben alle unter einem Dach. Ich kann euch nicht einmal beschreiben, wie gut wir es haben. Man nimmt hier sehr gute Nahrung, weil unser guter Koch Oswaldi immer Spezialitäten mit gesundem, afrikanischen Gemüse, das nicht genetisch modifiziert worden ist, und dem besten Fleisch. Alles, was man sich nur wünschen kann, kann dieser Mann zubereiten! Das kommt mir alles eher wie ein Urlaub vor! Was die Arbeit betrifft, habe ich mich nicht gerade überarbeitet, wie man so schön sagen kann, nicht so, wie ich das in Kroatien gewohnt bin! Hier herrscht ein total anderes Zeitgefühl, man kommt hier nicht zu spät und niemand hat es hier eilig. Soetwas gibt es hier einfach nicht. Alles ist irgendwie locker, ohne Stress. Immer wenn ich mich darüber aufrege, dass ich keine “normale“ Arbeitszeiten habe oder dass ich ihre Sprache nicht verstehe usw., dannlächelt mich Pater Ivica immer an und sagt: „Wozu die Aufregung?“ Ich genieße es mit kleinen Kindern zusammen zu sein!!! Sie sind einfach umwerfend! Schmutzig, sabbernd, zuckersüß..., aber immer am Lachen und verspielt!!!

So, weil ich erst angekommen bin... werde ich etwas Geduld aufbringen müssen! Ich werde alles so hinnehmen, wie Gott es möchte!

Hier vergehen die tage wie im Flug! Es liegt schon ein ganzer Monat hinter mir mit all den Papajas, Maracuja und Bananen, der Arbeit in der Ambulanz, dem Waschen der Wäsche mit den Händen! Weinachten ist auch vergangen, das mir niemals so anders vorkam! Erstens, es schneit nicht, also ist es schon mal kein weißes Weihnachten, zweitens, es gab keine Mitternachtsmesse, sondern die Messe war schon um halb sieben, und ich brauche gar nicht zu erwöhnen, dass meine Liebsten sehr weit weg von mir sind. Trotzdem würde ich diese Erfahrung für nichts in der Welt tauschen wollen!!! Es ist ein unglaubliches Erlebnis zu hören, in was für einer Harmonie alle miteinander singen, tanzen und klatschen!!! Zu meinem Glück haben sie ein Lied lang genug gespielt, so dass ich nach der fünften Strophe schließlich den Rhythmus raus hatte und mit den anderen Gott gepriesen habe.

Was die Arbeit in der Ambulanz angeht, so fing die Schicht aller Sanitärarbeiter um acht Uhr morgens mit einem Gebet und einem Lied, sowie dem darauffolgendem gemeinsamen Planen des restlichen Tages an. Danach begab sich jeder auf seinen Arbeitsplatz:

  • an die Rezeption ( mit Krankenakten, die sie bis jetzt 5000 R Franken gekostet haben, haben Familien jährlich das Recht auf ärtzliche Untersuchungen, Beratungen, Medikamente, Transport und die ärztliche Behandlung in einem größeren Krankenhaus, wenn es sich um eine ernsthaftere Erkrankung handelt. Ab dem Jahr 2007 kostet die Krankenversicherung 1000 R Franken, zzgl. 100 R franek für Partizipieren. 1000 R Franken entspricht fast 1,5 Euro und erscheint uns nicht teuer, nicht für unseren Standart.
  • in das Ernährungszentrum ( dort wird die Gesundheit des Kinder durch Wiegen, auch Mütter werden gewogen und man misst Blutdruck, es wird Nahrung verteilt und Imfungen verabreicht) .
  • an Beratungsstellen für Männer und Frauen ( Vorbeugen vor AIDS, Vorbeugen vor Ãœbertragung irgendwelcher Viren, das Informieren über andere Krankheiten und der Bewahrung der eigenen Gesundheit. Zum Beispiel lernen schwangere Frauen, die HIV positiv sind, wie sie rechtzeitig in die Ambulanz kommen, dass die Sanitärarbeiter dafür sorgen können, dass das Virus nicht auf das Kind übertragen wird. Es wird ihnen Nivera verabreicht, oder wenn sie es während der Entbindung die Ãœbertragung erfolgreich vermieden haben, dann wird ihnen beigebracht, wie man täglich im Sinne der Bewahrung der Gesundheit des Kindes zu handeln hat. Da sie keine andere Wahl haben, fahren sie fort mit dem Stillen des Kindes für sechs Monate. Wenn das Kind in der Zwischenzeit eine Verletzung der Mundhöhle erleiden sollte, dann wird das Stillen unterbrochen und die Ernährung wird auf ganz normale Kuhmilch umgestellt. )
  • in die Entbindungsanstalt, in die Isolation für an Turberkulose erkrankte Personen, in  die Ambulanz für Medikamentenverteilung ( dort kommt ein Mal in der Woche der Arzt vorbei, der zugleich der einzige Arzt in dieser Ambulanz ist. Sehr wohl, die Leute werden ansonsten von Krankenschwestern und Technikern behandelt.)
  • in das Laboratorium ( chemisches, hämatologisches und parasitologisches ), in die Apotheke, in das Krankenabteil und die Einrichtung für unterernährte Kinder ( dort befinden sich Kinder mit ihren Müttern, gelegentlich ein bis zwei Monate, je nachdem wie lange die Rehabilitationsphase dauert, danach werden sie wieder nach Hause geschickt ). Das alles hier ist sehr zusammengefasst beschrieben worden. Ich kann bezeugen, dass es sich um eine ganz gut organisierte Arbeit, einer humanen Behandlung der Patienten und sehr fähigen Sanitärarbeitern handelt ).
 
Pater Vjeko Zentrum

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