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Ein Geschenk für Kivumu
Samstag, 05. Juni 2010 Geschrieben von Valerie Kae Ken

Nur einige Mitglieder/-innen unseres Freiwilligenteams, die geholfen haben den Traum zu verwirklichen!

Vor ungefähr einem Jahr war es nur ein wundervoller Traum... Der Traum, einen großen Container randvoll mit verschiedensten Gebrauchsgegenständen zu füllen und diesen auf die lange Reise zur Gemeinde Kivumu, Ruanda, zu schicken. Aus der heutigen Perspektive scheint dieser Traum schon fast uralt zu sein. Viel Zeit und Freiwilligenarbeit wurde investiert, damit dieser Traum in die Realität umgesetzt werden konnte. Alles begann im September des Jahres 2009.

Als erstes mussten wir uns irgendwie einen Container besorgen. Wir wandten uns an die Kongregation der Kroatischen Katholischen Kirche in Edmonton, Alberta. Und direkt am Anfang geschah etwas Verblüffendes. Ivan Vukovic, Inhaber der Firma NAMCO hat uns auf Anhieb einen nagelneuen Container zur unserer Verfügung bereitgestellt! Was für ein Geschenk! Auch das Sammeln der finanziellen Mittel fand in der Kirche ein sehr gutes Echo. Wir hatten echt Glück! Schon am bloßen Beginn spürten wir schon enorme Unterstützung und Rückhalt, das uns unser Projekt um unglaublich viel erleichtert hatte.

Das Transportieren des Containers nach Olds, einer Stadt zwischen Edmonton und Calgary, ist nochmal eine Geschichte für sich allein... aber vor der Umsetzung dieses Mini-Projektes hatten wir ebenfalls Glück. Und zwar hat ein junger Mann namens Steve eine eigene Firma, die sich mit Gütertransporten mit Lastwagen beschäftigt namens "Pacific West" und er bot uns seine Hilfe an. (Traurig aber wahr - der volontäre Geist konnte keinen Platz bei "Cliff's Towing Company" aus Edmonton finden, die uns den Container mit einem Kran auf den Anhänger des Lastwagens positionierten... für diesen Dienst haben wir übrigens ordentlich Geld gezahlt).

Dank der großen Mühe und des großen Willens einer Gruppe wundervoller Menschen aus dem weltlichem Franziskanerorden der katholischen Kirche in Olds haben wir genug Geld zusammengekriegt für den Transport des Containers von Kanada nach Ruanda. Ihnen gelang das, indem sie fleißig arbeiteten, wohltätige "Gourmet-Dinner" organisierten unter der Leitung eines weiblichen, ausländischen Mitgliedes - Cindy Boffey - der Inhaberin eines örtlichen Cafés, bekannt unter dem Namen "Grannie Jacks". Nicht zu vergessen gab es auch sehr viele individuelle Personen, die uns Dank ihrer Warmherzigkeit und ihrer Fürsorge zusätzlich Geld spendeten, um uns in unseren Bemühungen zu unterstützen und den teuren Versand nach Ruanda zu ermöglichen. Vielen Dank an dieser Stelle! Wir haben unserem Projekt dehalb den Namen "Stein für Stein" gegeben.

PacketeTako puno posla za napraviti, a tako malo vremena!!!

So, bis dahin haben wir genügend Geld gesammelt und uns einen Container besorgt - wie geht es weiter??? Wie das meistens so der Zufall will oder aber auch Gottes Segen... hatten wir wiederum eine glückliche Ausgangsposition - wir bekamen haufenweise Universitätsliteratur, die zum Recycling vorgesehen war. Können Sie sich den Zufall vorstellen!? Solche Bücher sind wahres Gold wert und Tausende werden alljährlich recyclelt!? Aber diese Umstände haben uns im Endeffekt Glück gebracht!

Es folgte auch eine großzügige Spende von Pastor Tim Kirby, durch den wir mit dem Lagerhaus des Unternehmens "Samaritan's Purse" in Kontakt getreten sind. Diese haben uns eine große Menge an medizinischen Hilfsmitteln, sowie Kleidung und sogar Kisten voller Rucksäcke zur Verfügung gestellt. Außerdem hatte mich Pastor Kirby persönlich angerufen und mir erklärt, wo ich große Mengen an Rollstühlen, Krücken, Gehhilfen und sonstige medizinisches Equipment finden kann.

Unsere Freunde und Bekannte haben wir natürlich auch ermutigt von unserem Projekt weiter zu erzählen und schon bald fingen sich die Spenden zu häufen... Im wahrsten Sinne des Wortes! Alle gesammelten Güter wurden schließlich von mehreren Standorten in Calgary nach Olds geschickt. Transportiert wurde das Ganze vom Unternehmen des Gatten von Cindy Boffey, die uns während unseres Projektes stets eine gewaltige Hilfe war.

Und noch mehr gute Neuigkeiten! Ein sehr wagemutiger und energischer Herr, Robin Knudson, Direktor eines Unternehmens, das an arme Menschen Darlehen verleiht, besser bekannt als "MEDIC Canada", hat uns unser Lagerhaus versichern lassen. Die Räumlichkeiten hat ein großzügiger Mann namens Paul Gustavson, Besitzer des Verkaufszentrums in Olds, an uns abgetreten. Später haben wir auch die Barracken seines Vaters Joe als Lagermöglichkeit genutzt.

So haben wir uns auch einen Ort zum Arbeiten gesichert. Was konnten wir nun als nächstes tun, außer uns an die Arbeit zu machen!? Alles, was wir im Laufe der Zeit angesammelt hatten, musste zuerst geornet, spezifiziert, sorgfätig verpackt und danach beschriftet und in Hunderte von Kartons verpackt werden. Die Kartons und Truhen schenkte uns das Unternehmen "Red Hat Cooperative" aus Süd-Alberta. Sie haben sie uns sogar kostenfrei zugeschickt! Und wir bekamen auch noch größere Kisten von einer großen Firma aus Calgary - "Instabox".

Und das alles musste während einer Eiseskälte gemacht werden! Wenn sie aus Kanada stammen oder hier schonmal gewesen sind, dann wissen Sie, wovon ich spreche: -20 Grad Celsius und das so gut wie jeden Tag!!! Und das Lagerhaus hatte keine Heizung. Deshalb würden wir uns vorher schön warm einkleiden mit Handschuhen, Schals und Stiefeln und würden sogar den ganzen Tag mit Packeteverpacken beschäftigt sein.

Das LagerhausDas Beladen der Güter in den Container.

Endlich kam auch lange ersehnt der Tag, an dem wir begannen das Ganze in den Container zu beladen!

Alles in allem herrschte eine sehr gute Atmosphäre! Die Menschen, die uns freiwillig helfen wollten, haben das mit sehr viel Liebe und Enthusiasmus getan. Während der Mittagspausen würden wir uns mit warmen Mahlzeiten einheizen, die uns Cindy in der Küche ihres Cafés zubereitet hatte, zudem gab es noch große Pizzen, die eine von den Arbeiterinnen gespendet hatte... Zu guter Letzt gab es als Dessert immer warme Getränke und Berliner. Selbstverständlich sind das auch Geschenke gewesen, denn diese hat immer eine Frau mitgebracht, die mit uns allen die Volontärsarbeit machte. All diese Menschen und noch viele weitere, die von unserem Projekt irgendwie gehört hatten, kamen zu uns ins Lagerhaus und hatten Stunden und Stunden damit verbracht, die Sachen zu sortieren und zu verpacken - damit alles bereit sei für die lange Reise nach Ruanda.

Es war ein wunderschönes Abenteuer voller Optimismus, Liebe und Großzügigkeit. Jeden Tag erwartete mich Robin am Eingang vom Lagerhaus (der ganz nebenbei außer bei unserer Organisation noch bei vielen anderen Wohltätigkeitsorganisationen engagierte!) und wir würden uns sofort an die Arbeit machen. Meine Weinigkeit war die offizielle Organisatorin und Robin machte buchstäblich alles andere - vom Sortieren und Verpacken der Packete, dem Delegieren von Aufgaben an Andere, sogar bis hin zum Fegen des Fußbodens! In unserem Alltagsleben hatten wir viele andere Verantwortungen, wie z.B. unsere Familien, unsere Arbeitsplätze und vieles mehr. Aber zusammen sind wir sehr gut zurecht gekommen und wenn der Moment kam, in dem wir Zeit hatten - haben wir jeden Moment unserer Freizeit in dieses Projekt gesteckt und unermüdlich an diesem weitergearbeitet.

Das letzte Packet für RuandaDer Container ist bereit für die Abfahrt!

Wir hatten ein wirklich exzellentes Team - die Mitglieder des weltlichen Franziskanerordens haben enorme Mühen investiert, aber es fanden sich immer noch Leute, die zum "Last-Minute-Packieren" gekommen sind. Stets wurden es immer mehr Menschen, die den Container mit den Packeten beladen haben. Darunter waren auch zwei Personen, die erst vor Kurzem nach Kanada gekommen waren und hier den "Flüchtlingsstatus" beantragt hatten. Sie waren meine ESL-Studenten im "Resettlement Center" in Calgary, bei dem ich auch Volontärin bin. Es gesellte sich sogar ein alter Freund von mir zu uns, den ich während eines Kurses für Reiseschriftsteller kennengelernt hatte...

Alle wollten ganz einfach ihre Hilfe anbieten, wo es nur ging und haben ihre Zeit dafür geopfert, damit das Projekt so gut wie möglich gelingt und so nahm schließlich alles seinen Lauf... Kartons voller Bücher, Kleidung, Schulmaterial, Schreibtische, Schränkchen, medizinische Hilfsmittel und vieles mehr kam alles hinein in den Container. Am 23. Januar schlossen wir endgültig die Tür des Lagerhauses hinter uns. Der Container wurde dann in Edmonton auf einen CN Zug befördert, der nach Vancouver fuhr.

Der Container tritt seine Reise nach Ruanda an!

Der Container verließ Vancouver am 3. Februar, kam zuerst nach Hong Kong und dann nach Salah, Oman, wo er seine Reise nach Dar es Salaam fortsetzte und am 19. März in Tansania ankam. Von dort aus kam er schließlich nach Kigali, Ruanda, wo der Spaß erst richtig anfing...

Die Zollbeamten hatten eine nicht enden wollende Liste von benötigtem Papierkram und Hindernisse, die wir erstmal überwinden mussten, damit alles glatt läuft. Nur Dank der Geduld und der Arbeit der fleißigen und wertvollen Menschen aus Kivumu nahm alles schließlich doch ein gutes Ende und der Container trat seine letzten Kilometer in diesem historischen Abenteuer an, bis er schließlich und endlich vor den Toren des "Pater Vjeko Zentrums" in Kivumu stand.

Dies ist eine wahrlich atemberaubende Geschichte von Hoffnung, Träumen, Geduld, fleißiger Arbeit, Beharrlichkeit und schließlich des Erfolges.

 
Pater Vjeko Zentrum

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