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Eine gefeierte Taufe mit Tanz und Trommeln |
Am Sonntag nach Weihnachten hätte für mich ein gemütlicher Tag sein sollen. Die Verabredung mit Pater Kizitom war sehr leger - ich hätte die Messe um 7.30 Uhr übersetzen und Pater Kizitom die Taufe um 10 Uhr übernehmen sollen. So sollte es dann auch sein, zumindest bis zu dem Punkt der mich anbelangte. Als ich die Morgenmesse abgehalten hatte, hab ich mich auch gleich wieder an meinen Schreibtisch gesetzt um den restlichen schulischen Papierkram zu erledigen. Doch dann habe ich mich spontan entschlossen die Prozession vor der Kirche zu fotografieren, denn es war eine unbeschreibliche Farbenpracht der Gewänder von den Tänzern und Tänzerinnen. Danach habe ich mich auch schon wieder in meine Unterlagen vertieft, aber nicht allzulang, denn Pater Kizitom hat ganz vergessen, wie viele Taufen er haben wird und war in Panik geraten, als er eine komplette volle Kirche sah!! Er hat gleich Jemanden zu mir geschickt, damit ich ihm zur Hilfe eile und das mit Grund, es waren 90 Menschen die vor dem Altar auf ihre Taufe warteten und mit ihnen ihre Eltern, Taufpaten und Familienmitglieder. Die Kirche war fast ganz voll. Ich habe mir gedacht, dass ich alle meine Gemeindemitglieder kennen würde, doch die Hälfte der Gäste, waren mir fremd. Kivumu war zumindest am diesen Sonntag, der Mittelpunkt Ruandas. Es kamen Leute von allen Teilen dieses Landes und soviele es in der Kirche waren, genausoviele standen vor der Kirche. Zum Glück hatten wir Trockenzeit, was eigentlich auch zu dieser Jahreszeit normal ist, aber es können immer unerwartete, schlagartige starke Regenfälle auftreten. Ich darf ja gar nicht daran denken, was gewesen wäre, wenn es in strömen geregnet hätte. Die ganze Zeremonie dauerte über 1 1/2 Stunden die mit viel Gesang, Trommelschlägen und rhythmischen Händeklatschen aller Anwesenden begleitet wurde, die sowohl in der Kirche, als auch vor der Kirche standen. Es war einfach phantastisch und wundervoll und unwiederholbar! Wieviel das für meine Gemeindemitglieder bedeutet hat, zeigt zum Beispiel, dass ein Elternpaar für die Taufe ihres Kindes alles dafür getan hat, um ein neues Gewand für diesen Anlass zu kaufen! Nach der Taufe, hat unsere Glaubensgemeinschaft aus Eigenorganisation verschiedene Gaben vor dem Altar gelegt. Mehrere Frauen trugen auf ihren Köpfen volle Körbe mit Gaben und die Männer kamen hauptsächlich mit Kuvers, um sich für diesen so wichtigen Anlass zu bedanken. Wir wurden reichlich beschenkt und zwar mit 1 1/2 Säcken Bohnen (etwa 150 kg), Weisskraut, Tomaten, Möhren, Oberginen, Kürbisen, Ananas, Avokados, Mangos und Papayas und sogar einen Hasen haben wir bekommen. Unsere Ministranten haben die vollen Körbe in grosse Tüten ausgelert und den Frauen dankend zurückgereicht ... Danach ging es mit der heiligen Kommunion weiter, die mit uns insgesammt sechs Pfarrern unglaubliche 15 Minuten gedauert hat und anschliessend sang und tanzte die ganze Kirche im Trommelrhythmus mit. Es war einfach unbeschreiblich. Die Messe für die Getauften dauerte ca. 5 Stunden. Mit den heutigen getauften 90 Personen, haben wir insgesamt für das Jahr 2009, 291 Kinder getauft. Und nun kommen wir wieder auf mein unumgängliches Thema zurück, im Hinblick dieser Kinder, denn ich bin der Ansicht, wo so viele Kinder leben, sollte auch eine Schule für sie existieren! Und somit kommt endlich unser Projekt zur Geltung, was den Aufbau unserer Berufsschule anbelangt, denn schliesslich beenden jedes Jahr 400 - 600 Schüler in genau 3 Grundschulen die unsere Gemeinde aufzuweisen hat, ihre Schule und für ihre Weiterbildung fehlt eindeutig eine Berufsschule. In unserer Berufsschule die wir gerade bauen, wird es insgesammt 24 Klassenräume geben, die maximal 960 Schüler aufnehmen kann. Ich bin mir nicht sicher, ob wir womöglich nach Beendigung dieser Berufsschule höchstwahrscheinlich schon gleich eine Weitere bauen werden ... |