Weihnachten in einem immergrünen Land |
Ruanda heisst nicht ohne Grund - Land des ehwigen Frühlings! Über das ganze Jahr und überall wo man hinsieht, ist es hier grün. Auch die Temparatur ist hier konstant gleichbleibend, bei idealen 27 Grad. OK, über Nacht "frieren" wir ein wenig, bei einer "kalten" Temparatur von 18 Grad. Ebenfalls müssen wir zwei Monate im Jahr riessige und konstante Regenfälle, die bis zu einer Stunde dauern können, überbrücken. Aber zu Weihnachten ist Ruanda wircklich ein - Paradies! Und da übertreibe ich, auf keinen Fall! Sogar die vielen Tragödien die dieses Land jahrzehntelang begleitet haben, kann meinen Gemeindemitgliedern die Beziehung und Bewunderung gegenüber dem heiligen katolischen Feiertag, nicht nehmen. Weihnachten wird auch in Ruanda gross gefeiert. Es werden alle Familienmitglieder aus den verschiedensten Städten und Ländern zusammengesammelt, die wegen der Arbeit und des Verdienstes gezwungen sind, ihr Dorf zu verlassen, um mit ihren Familien die Geburt Christi zu feiern. Zu dieser Zeit kommen auch die ansässigen Einheimischen jetzt zur Szene, denn von allen Produkten werden die Preise drastisch um mehrere Male in die höhe getrieben, weil sie ganz genau wissen, dass in Ruanda zu dieser weihnachtlichen Zeit massiv an Anziehsachen, Schuhe aber auch Nahrungsmittel, eingekauft werden. Sie wissen ganz genau, dass die Kinder zu Weihnachten ihre alten ausgetragenen Sachen weglegen und versuchen zur heiligen Weihnachtsmesse in neuer Ankleidung beizutreten. Bei dem Gedanken, dass die Meisten von meinen Gemeindemitgliedern sich gerademal drei Mahlzeiten (wöchentlich und nicht jeden Tag) leisten können, frage ich mich, wie sie sich sowas überhaupt leisten können, sich die neuen Sachen zu kaufen. Einige von ihnen kommen sogar mit einem Hut auf dem Kopf und zwar mit einem echten Zylinder, um damit, auch wenn es nur für kurze Zeit ist, den anderen Menschen ihre Macht und ihr Reichtum zu demonstrieren... Die Häuser sind voll mit Reis, Kartoffeln, Bier, Bananenschnaps, Säften, Zucker, Brot und in einer symbolischen Menge an Fleisch. Ganz anders wie im benachbarten Uganda, wo Fleisch ein Muss ist! Doch Ruanda ist sichtlich ein viel ärmeres Land und die Menschen können sich nicht viel leisten. So ist für sie Weihnachten im Umkreis ihrer ganzen Familie ein doppeltes Fest. Zu Weihnachten wünschen sich fast alle meiner Gemeindemitglieder, ihre Kinder zu taufen, da es für sie wesentlich billiger ist zwei Feste auf einmal zu feiern, aber auch wegen des festlichen Datums. Zur Weihnachten, wenn auf den Dörfern alle voller Lebensmut und Freude feiern, findet man keinen Menschen auf den ländlichen Stassen. Alle sind in ihren Häusern und sitzen Beisammen an ihrer Feuerstelle, um sich etliche Geschichten zu erzählen, die sie das ganze Jahr erlebt haben. Das Mittagessen zieht sich bis in den späten Nachmittag, denn die Geschichten, die sich die Brüder oder Schwestern erzählen, sind leider die einzige Möglichkeit für die Ansässigen um Teil zu haben, wie ein Leben in einer anderen Stadt oder Land ist. Meine Gemeinde Kivumu ist von der Hauptstadt Kigalija 50 km entfernt und die Meisten meiner Gemeindemitglieder waren noch nie dort. Vor einigen Tagen haben ich meine Schüler mit einem Wochenendausflug nach Burindi belohnt. Es war für sie eine riessige Sensation, über die sie das ganze Jahr reden werden! Die heilige Messe der Geburt Christi fängt am Heiligabend gegen 16 Uhr statt und dauert - 5 Stunden! Unsere Kirche war eindeutig zu klein um einige tausend Gemeindemitglieder aufzunehmen, so dass mehrere Hunderte von ihnen, vor der Kirche standen und unabhängig davon alle voller Begeisterung, sangen, tanzten und im Rhythmus trommelten .... Aber es wurde auch heiss diskutiert, welche Krippe schöner sei, die aus Ton oder Holz oder sogar aus Bananenblättern. Wundervoll! In Ruanda werden keine Weihnachtsbäume oder Tannen geschmückt, aber dafür befestigt Jeder riessige Bananenblätter an seine Eingangstür. |