Meine Lieben, sehr lange habe ich davon gesprochen und nun kann ich Euch endgültig die wundervolle Nachricht mitteilen, dass die Vorbereitungen mit dem Aufbau der neuen Berufsschule begonnen haben. Als erstes habe ich meine Ärmel hochgekrempelt, während meine Gemeindemitglieder nur zugeschaut haben. Dann habe ich mein Werkzeug rausgeholt und bin Richtung Baustelle, meine Gemeindemitglieder haben auch dies mit einem uninteresse angeschaut. Dann fing ich, mit der Säge in der Hand, die Bäume zu fällen. Die Einwohner fingen dann so langsam an sich zu fragen, was wohl mein bosnischer Kopf nun vor hat. Es haben sich immer mehr Einheimische um mich herum angesammelt und haben mich bei meiner arbeit beobachtet, erst als ihnen ein gefällter Baumstamm entgegenfiel sind sie aus ihrer Starre zur Seite gesprungen. Am Ende der Arbeiten am ersen Tag haben sich schon einige Einheimische angesammelt. In einem Moment haben sich mich auch gefragt: "Was ich denn da mache und warum?".
Danach haben sie mir gesagt, dass sie mich nicht bei der Arbeit stören oder abhalen wollten, weil sie glaubten, dass der liebe Gott das so will. Ich habe von Herzen gelacht! Zuerst weil ich ihnen mit meiner Eigenarbeit immer alles zeigen muss was zu tun ist und als zweitens, über ihre Ausreden um sich von der Arbeit zu drücken. Ich sah, dass ich mich auf ein Kompromiss einlassen musste und schlug deshalb vor, dass jeder der mir bei der Arbeit unter die Arme greift, sei es nun das gefällt Holz bis zur Berufsschule wegzutragen oder das Grundstück fur die Schule zu säubern, dessen Kind von einer dreimonatigen Schulgebühr freigesprochen wird.
Dieses Bild hätten Sie sehen müssen, der Berg erglühte vor lauter freiwilligen Helfern. Von der Baustelle bis zur Schule kamen sie wie Ameisen, mehrere hundert Menschen. Wir alle waren Glücklich! Ich habe die Arbeiten beschleunigt, ich interessierte die Einheimische für ein aktives Mitarbeiten am Bau der Schule, zusatzlich erweckte ich bei den Einheimischen ein Interesse an eine Schulausbildung und garantierte eine warme Mahlzeit den Berufsschülern. Das gefällte Holz ist ausschliesslich für die Küche bestimmt, für die Vorbereitung von Mittag- und Abendessen in der Schule. Ich habe ihnen auch ermöglicht, dass sie das Holz zu sich nach Hause tragen so das alle Einwohner für einige Monate eine Feuerstelle fur ihr Mittag- und Abendessen haben.
Die Anfangsarbeiten, nach langer Zeit, haben uns auch neue Gemeindemitglieder gebracht. Es hat uns der Beischof und die Bürgermeisterin aus dem benachbarten Gitarame besucht. Sie haben uns eine bessere Zukunft für unsere Berufsschule bestätigt und einen respektablen Status an Wissen garantiert für dieses kleine und unglückliche Land. |