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Zu Besuch in meinem Afrika
Donnerstag, 30. Oktober 2008 Geschrieben von Jackline Nahwera

Jackie mit FamilieMein Name ist Jackline Nahwera Ken. Ich bin in eine Familie mit vier Kindern hineingeboren worden und habe auch Halbgeschwister. Meine Mutter starb als ich noch sehr klein war. Mein älterer Bruder Moses und mein Vater, damals schon in seinen älteren Jahren und erkrankt, haben sich um mich und meine Geschwister bis zu meinem fünften Lebensjahr gekümmert. ( Bild 1 ) Zu jenem Zeitpunkt übernahm eine Irin namens Mary Moran, Direktorin der Verbindung des Hlg. Franz, die Verantwortung für uns. Ihr Bruder und ihre Cousine sind für unser Schulgeld aufgekommen. In den Schulferien war ich sehr oft im Ort, wo Mary wohnte, aber stets unter der Aufsicht von Valerie Kae Ken, die ich im Projekt Hlg. Franz kennerlernte, in dem sie als Freiwillige arbeitete; sie arbeitete gemeinsam mit Lehrern und organisierte die Schneiderabteilung im Projekt. Mutterlos wie ich damals war, hatte ich dank der Fürsorge dieser zwei netten Damen das Gefühl, als ob ich zwei Mütter hätte.

Jackie und ValerieObwohl ich in besseren Verhältnissen aufgewachsen bin als die meisten afrikanischen Kinder, habe ich niemals vergessen, wer ich bin und woher ich komme. Dann lernte ich Pater Ivica kennen, einen kroatischen Pfarrer, der zu einem weiteren Mitglied meiner Familie wurde. Immer dann, wenn Mary und Valerie nicht anwesend waren, hat sich Pater Ivica um mich gesorgt. Zu dieser Zeit lebte und arbeitete er im Dorf namens Rushooki, wo er sich um viele Armutsopfer kümmerte. So wurde Rushooki zu meinem neuen Zuhause. Jetzt, da ich mit Pater Ivica zusammenlebte, habe ich viele neue Dinge gelernt. Später wurde Pater Ivica nach Kivumu, Ruanda, versetzt und so wurde Ruanda ebenfalls meine neue Heimat. Während ich in Ruanda lebte und dort etwas über die Geschichte dieses Landes lernte, wurde mir bewusst, was für eine ganz andere und glückliche Kindheit ich verglichen mit den Kindern in Ruanda hatte. Ebenso konnte ich mitansehen, wie Ivica das Leben vieler Menschen "veränderte" und ich lernte daraus, dass das Leben das ist, was man selbst daraus macht, wenn man die Möglichkeit dazu hat. Und genau das tat Ivica... er gab ihnen eine zweite Chance, einen Neuanfang, um sich im Leben entfalten und aufwachsen zu können, wie man es persönlich für richtig hält. Von da an lebte ich meinen Traum und ich wünschte mir von ganzem Herzen, dass es auch so bleibt. Aber uns allen sind zwei Dinge klar; einige Träume zerplatzen und andererseits werden neue geboren.

Jackie und Pater IvicaMein altes Leben gehörte nun der Vergangenheit an, aber mein neuer Lebenstraum begann nach dem Tod meines Vaters. Damals war ich in der sechsten Klasse in der Grundschule. Noch vor seinem Tod erklärte mein Vater sich damit einverstanden, dass Valerie das Sorgerecht für mich übernimmt und somit meine Mutter wird. So kam es dann, dass meine neue Mutter und ich im Mai 2006 gemeinsam aus Afrika auswanderten, um mir einen Neuanfang in Kanada zu ermöglichen. Für mich war das nicht gerade ein einfach zu bewältigender Schritt in meinem Leben, da ich alles hinter mir lies, was ich hatte; meine Familienangehörige und Freunde, aber glücklicherweise hatte ich nette Leute um mich herum, die mich immer unterstützt haben, so dass ich in der Lage war zu entscheiden, was das Beste für mich ist. Heute lebe ich mit Valerie in Kanada und führe ein neues Leben mit einer neuen Familie. Es war nicht leicht für mich. Ich kam in eine neue Umgebung, in der alles neu für mich war, aber wie der Lauf der Dinge nun mal ist, habe ich mich an die neuen Lebensbedingungen angepasst. Die Schule war komplett anders als "die", die ich in Uganda besuchte. In Kanda lernte ich neue Bildungsmöglichkeiten kennen und verliebte mich auf den ersten Blick in meine bisher größte Entdeckung - die Bibliothek.

In der Merheit aller afrikanischer Staaten, Städte, sogar Schulen gibt es keine Bibliotheken. Ich war sehr aufgeregt, als ich mich nun in einer befand, die weit und breit voll mit Büchern war... schon bald wurden die Bibliotheken in Kalgari zu meiner Leidenschaft und ich wäre sehr glücklich, wenn ich irgendwann einmal in einer arbeiten könnte.

Mittlerweile sind zwei Jahre vergangen, seitdem ich hierher nach Kanada gezogen bin. Ich besitze auch die kanadische Staatsangehörigkeit. Dieses Jahr bin ich nach Afrika in den Urlaub gefahren, der voll mit Überraschungen, Freude, aber auch Arbeit war. Ich besuchte viele Freunde und Bekannte in Uganda und schließlich kam ich nach Kivumu, wo ich die Arbeit verrichtete, die mir am meisten Spaß machte. Ich habe an der Gestaltung der Bibliothek in der Schule "Pater Vjeko" mitgewirkt.

Die neue BibliothekObwohl die Schule nicht so viele Bücher besitzt, wie die Bibliotheken in Kalgari, habe ich dennoch alles in meiner Macht stehende getan, um sie zu organisieren. Alle Bücher sind im Computer erfasst und alle Bücher sind mit Aufklebern markiert.

Während ich dort arbeitete, sah ich, was in diesem Land alles vor sich geht und mich persönlich hat das sehr oft emotional mitgenommen. Meine Schule in Kananda hat sogar viel zu viele Bücher. Jeder Schüler bekommt Bücher zur Verfügung gestellt und die Mehrheit dieser Bücher werden nicht zu dem Zweck benutzt, zu dem sie eigentlich vorgesehen wurden. Stellen Sie sich bitte einmal Kinder vor, die eine Schule besuchen und nicht einmal die grundlegenden Bücher besitzen, um lernen zu können. Ich arbeitete nur zwei Wochen, um die Arbeit hier zu Ende zu bringen und ich war sehr erstaunt darüber, als ich sah, wie wenig Bücher sie haben. Ich habe eine Idee. Wenn Sie im Besitz von Büchern sind, die sich mit Schneiderei, Tischlerei oder dem Maurerhandwerk beschäftigen und Sie diese nicht mehr gebrauchen können, dann wären sie hier in Kivumu in der Schule "Pater Vjeko" von sehr hohem Nutzen. Falls Sie sie verschicken möchten, können sie dies an folgende Adresse tun:

CFJ Padri Vjeko, c/o fra Ivica Peric
P.O. BOX 70 Gitarama
Rwanda, Africa

Ich werde überglücklich sein, wenn ich das nächste Mal hier nach Kivumu komme und noch mehr Bücher vorfinden kann, die mir noch mehr Arbeit abverlangen werden. Nun bin ich wieder in Kanada bei meiner Familie und meinen Schulfreunden . Dieser Sommer war für mich einfach zu schön um wahr zu sein und er ich werde immer schöne Erinnerungen daran haben.

 
Pater Vjeko Zentrum

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