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Pizza Robertone
Mittwoch, 23. April 2008 Geschrieben von Robert Andrija Skejić

Pizza RobertoneIn Kigali, der Hauptstadt von Ruanda, gibt es eine Restaurant/Pizzeria namens Papyrus, wo man auch eine sogenannte Pizza Robertone bestellen kann. Ob Sie es nun glauben oder nicht, die Pizza Robertone, die in der Menükarte angeboten wird, ist nach niemand Anderem als nach mir benannt worden, denn ich heiße Robert und Robertone ist eine italienische Version von diesem Namen. In einigen nun aufeinanderfolgenden Sätzen werde ich die Geschichte erzählen, wie es überhaupt dazu kam, dass die Pizza in Kigali meinen Namen trägt. Während meiner Reise mit dem Motorrad von Kroatien aus bis zum Kap der Guten Hoffnung, kam ich am 21. Dezember in Ruanda an. Nach meinem damaligen Plan hatte ich vor dort so ungefähr zwei Wochen zu bleiben und dann meine Reise fortzusetzen. Wie ich also in der Zwischenzeit ohne festen Plan und Programm bis dorthin gereist bin, habe ich aufgrund von mehreren Umständen meinen Aufenthalt in Ruanda auf ein halbes Jahr verlängert. Wie auch immer, ich kam also gegen Mittag in Kigali an. Ich hatte die Adresse von unserem Missionar Don Sebastijan Markovic bei mir und machte mich damit auf den Weg zu seiner Gemeinde, um mich bei ihm zu melden. Am Eingang der Gemeinde angekommen, treffe ich auf einen Mann, der mir mitteilte, dass Don Sebastijan in diesem Moment nicht anwesend ist, später aber wieder da sein wird. Er gab mir freundlicherweise noch seine Handynummer zur Sicherheit. Soweit so gut! Ich ging zum nahegelegenen Kiosk, um zu telefonieren, als mir der Typ im Kiosk sagte, dass er nur ruandische Franken und keine Dollar annähme.

Pizzeria Restaurant PapyrusWeil ich leider keine ruandsichen Franken hatte bzw. noch nicht in der Wechselstube war, beschloss ich wieder zum Eingang der Gemeinde zurückzukehren und auf Don Sebastijan zu warten. Während ich also am Warten war, erblickte ich einen Weißen, der, auf den Eingang zukommend, ca 20 Meter entfernt war und auf sein Handy sprach. Ich spreche den Mann an und bitte ihn höflich, mir sein Handy zu leihen, unter der Voraussetzung, dass ich ihm das Gespräch in Dollar bezahlen werde. Am Ende des Telefonates mit Don Sebastijan greife ich mit meiner Hand nach meinem Porte-monnaie, als der Mann mir plötzlich sagt, dass er unter keinen Umständen mein Geld annehmen wolle, ganz im Gegenteil, er fragte mich, was ich trinken will. „Das ist aber mal n großzügiger Kerl“, dachte ich, und ob sie’s glauben oder nicht, er war wirklich sehr großzügig. So habe ich also den italienischen Restaurantbesitzer des Papyrus, Fabrizio Antognelli, genannt Cico, kennengelernt. Um jetzt nicht zu sehr vom Thema abzukommen und weiter umherzuschweifen, denn ich hätte wirklich eine ganze Menge Erzählmaterial, werde ich nur erwähnen, dass ich ein halbes Jahr mit Cico in seinem Haus gewohnt habe und dass ich anscheinend durch zahlreiche Feste, das Kennenlernen von vielen neuen Leuten und Partymachen in seinem Restaurant und anderen Gaststätten einen so guten Eindruck bei ihm und dem Rest der Truppe hinterließ, dass mir ein halbes Jahr später Don Sebastijan per E-Mail mitteilte, wie er im Papyrus gewesen war und auf der Menükarte eine neue Pizza entdeckt hatte, die den namen Pizza Robertone trägt und ihm Cico persönlich bestätigte, dass die Pizza mir zu Ehren benannt wurde.

Papyrus PartyIch war wirklich sehr geschmeichelt, als ich davon erfuhr. Nachdem ich Ruanda verlassen hatte, kontakierte ich auch weiterhin regelmäßig mit Cico per E-Mail. In der Zwischenzeit hat er auch eine schwarze Frau geheiratet und hat nun einen Sohn namens Michelangelo. Den letzten Informationen zufolge, die ich von der Truppe aus Kigali bekommen habe, hat Cico seinen Anteil des Papyrus verkauft und ist mit seiner Frau und seinem Sohn nach Mosambik umgezogen mit der Absicht, dort ein Restaurant eröffnen zu wollen. Ich hoffe sehr, dass er sich gut zurechtgefunden hat in Mosambik. Wie auch immer, das wäre mal so die Geschichte in kürzesten Zügen. Hoffentlich werde ich eines Tages irgendwo auf der Welt Fabrizio “Cico“ Antognelli treffen und an einem gut gedeckten Tisch und ein “paar“ Bier mit ihm uns der schönen, gemeinsam verbrachten Tage in Ruanda erinnern werden.

 
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