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Auf, gründen wir eine Schule im Herzen Afrikas!
Dienstag, 06. November 2007 Geschrieben von Maja Sajler Garmaz & Željko Garmaz

kinderZahlreiche humanitäre Aktionen auf der ganzen Welt haben des Öfteren sowohl gezeigt, als auch bewiesen, wie sehr es uns Menschen heutzutage daran liegt, das Humane in uns zu wecken und Anderen zu helfen, ganz egal wieviel man selbst besitzt. Selbst nur einen kleinen Teil dieses Besitzes für jemand Anderes zu geben, stellt für niemanden theoretisch ein Problem dar, vor allem, wenn es sich dabei um jemanden handelt, der sich in Not befindet und von Armut wortwörtlich erdrückt wird. Demjenigen käme jede Hilfe wie gerufen und von unschätzbarem Wert. Mit ihren alltäglichen Problemen beschäftigt, erinnern sich viele gar nicht mehr an die großen Persönlichkeiten, die ihr Leben ganz und gar uneigennützig einer Sache gewidmet haben – anderen zu dienen. Einer dieser großen Persönlichkeiten war der Franziskaner Vjeko Curic, aus der Pfarrgemeinde Osova gebürtig, der, nach abgeschlossenem Theologiestudium in Sarajevo, sich entschloss nach Afrika, der Mission seines Lebens, zu reisen. Sein Zielort war Rwanda, ein kleines Land in Ostafrika, das heutzutage für den blutigen Krieg, der zwischen den beiden Stämmen Hutu und Tutsi im Jahre 1994 ausbrach, bekannt ist.

Seitdem er im jahre 1983 in Ruanda angekommen war, hatte er die ganze Zeit in der Pfarrgemeinde Kivumu verbracht, die auch durch sein Mitwirken gegründet wurde, circa 60 km von der Hauptstadt Kigali entfernt. Zusammen mit noch einigen Pfarrern arbeitete und lebte er mit dem ruandischen Volk, ganz nach ihrer einfachen Lebensphilosophie, im Geiste der Franziskaner, welches in ein sehr vertrautes und respektvolles Verhältnis untereinander resultierte. Die gesamte Kriegszeit verbrachte er in Kivumu, wo er Tausende und Abertausende vor dem sicheren Tod rettete. Deswegen ist auch sein Name im ganzen Land bekannt und der Film "Shooting dogs" ist durch seine Persönlichkeit und seine Taten ispiriert worden. Der Produzent David Belton nannte Pater Vjeko Curic den afrikanischen "Oskar Schindler". Tragischerweise wurde Pater Vjeko in seinem 41. Lebensjahr am 31. Januar 1998 vor der Kirche in Kigali ermordet.

Pater Vjeko's großer Traum, der Bau einer neuen Schule für die Kinder in der Pfarrgemeinde Kivumu, blieb bis zum heutigen Tage immer noch nur ein Traum. Seine Nachfolger in der Pfarrgemeinde Kivumu, fünf von Ivica Peric geführte Pfarrer, wollen ihn jetzt verwirklichen. " Die Brüder versuchten, vor allem Pater Vjeko, auf verschiedene Arten und Weisen diesem armen Volk zu helfen. Aber, in sehr kurzer Zeit sahen sie ein, dass die beste Methode, dem Volk zu helfen, die Bildung sei und dies der Weg aus der Armut ist. Der Traum von Pater Vjeko war es, eine Schule zu gründen. Unmittelbar vor dem Krieg bekam er das Grundstück von der Diozöse. Aber er nach dem Massaker an vielen Ruandern, die als Flüchtlinge in den Nachbarländern wohnten, nirgendwo zurückkehren konnte, teile Pater Vjeko dieses Grundstück unter ihnen auf", sagt Pater Ivica Peric, der den Bewohnern in Kivumu in den letzten 5 Jahren dient.

Jetzt, wärend sich der 10. Jahrestag von Pater Vjeko's Tod nähert, hat sich den Pfarrern in Kivumu die Möglichkeit geboten ein Grundstück in der Nähe des Pfarrgemeindesitzes zu kaufen. Das Grundstück, in dem die Pfarrer untergebracht sind, haben sie vom "Häuptling" des Dorfes bekommen. Nun, da er er vor kurzem verstorben ist, werden jetzt in der Nähe 18 Hektar verkauft, die ihm gehörten. Diese Geschichte, teils durch Pater Vjeko, Pater Ivica und anderen Pfarrern inspiriert, sollte das Menschliche in einer umso größeren Anzahl von Leuten erwecken, damit so schnell wie möglich die Mittel zum Kauf des Grundstückes und zum Bau der Schule zur Verfügung stehen. Der Bau an sich wird kein Problem darstellen. Denn die Pfarrer in Kivumu haben sich nicht in den letzten fünf Jahren gelangweilt und waren auch nicht faul.

Sie haben sogar geholfen drei Grundschulen zu gründen und auch eine Handwerksschule, in der diejenigen Schüler, die sich den Besuch einer Mittelschule nicht leisten können, innerhalb von zwei Jahren kostenlos eine der von drei gebotenen Ausbildungen machen können - zum Schreiner, zum Schneider oder zum Maurer. Die ausgebildeten Schreiner und Maurer, die gelernt haben Ziegelsteine und Dachziegel selbst herzustellen, sind bereit sich am Bau der Schule zu beteiligen. Sie haben begriffen, dass alles, was sie tun, für ihr Wohlergehen tun. "Diese Schule wird unseren Brüdern und Schwestern von Nutzen sein und morgen wird sie dasselbe für unsere Kinder und Enkelkinder tun", so der Slogan der Bewohner der Pfarrgemeinde Kivumu und Aufruf zur Arbeit. Und so ist ihr Nachdenken und Bewusstsein die Ernte einer langjärigen und anspruchsvollen Arbeit der Franziskaner, die es geschafft haben sie davon zu überzeugen, dass die Bildung der Schlüssel einer guten Entwicklung ist. Bis vor kurzem noch war der Gedanke an das Zur-Schule-Gehen sowohl für viele kleine Ruander, als auch für deren Eltern, eine unvorstellbare, unnötige Sache.

Die Veränderung des Bewusstseins war ein langer und harter Weg. Nichtsdestotrotz sind die Franziskaner darauf gekommen, wie sie die Kinder dazu bringen in die Schule zu gehen. Dadurch dass die Mehrzahl der Bewohner sich durch die Landwirtschaft ernährt, aber die Pfarrgemeinde auch so schon viel zu sehr überbevölkert ist, sodass der Ertrag der Felder nicht reicht um jeden einzelnen Familienangehörigen zu ernähren, mussten sie der schockierenden Tatsache ins Auge sehen und feststellen, dass die Mehrheit der Bewohner, darunter auch Kinder, keine tägliche Mahlzeit haben und nur zwei bis drei Mal in der Woche essen. Aus diesem Grund haben sie die Kinder mit einer täglichen, warmen Mahlzeit in die Schule gelockt. Durch den Unterricht haben sie ihnen die Wichtigkeit der Ausbildung vermittelt. " Es ist ein herrliches Gefühl, wenn wir sehen, dass wir es vollbracht haben den Schülern das Gefühl von Verantwortung, Bereitschaft zum Folgen des Unterrichtstoffes und das tägliche Erscheinen zur gleichen Zeit eingepflanzt haben. Sie haben durch die mündliche Überlieferung Einfluss auf ihre Elter ausgeübt und somit entwickelt sich die Gesellschaft langsam, aber sicher. Heutzutage empfinden die jungen Leute ein starkes Verlangen nach Entfaltung des eigenen Charakters, erfolgreiche Schullaufbahn, Entfaltung der eigenen Familie und deren Umfeld", betont Pater Ivica Peric.

Die Pfarrgemeinde Kivumu ist sehr klein, ungefähr 60 Quadratkilometer groß, jedoch leben in ihr etwa 30 000 Bewohner. Rund 70 % der Bewohner sind unter 25 Jahre alt und die Ausbildung ist der einzige potenzielle Weg raus aus der Armut. Drei Grundschulen in der Pfarrgemeinde zählen 5000 Schüler und jedes Jahr beenden die Grundschulausbildung, die 6 Jahre dauert, 500 bis 600 Schüler. Für die meisten ist die Mittelschule, in der der Abschluss ebenfalls 6 Jahre dauert, ein weit entfernter Traum, denn die Ausbildung in einer Mittelschule trägt Kosten mit sich, die sich die Mehrheit der Runader nicht leisten können. Die Mittelschule kostet jährlich 200 bis 300 Euro, wohingegen beispielsweise ein Arbeiter ein Tageslohn von nur 0,7 Euro für die gesamte Bearbeitung eines Feldes bekommt, von dem die Mehrzahl der Bewohner lebt! Deswegen bleiben jedes Jahr 500 bis 600 Kinder aus der Pfarrgemeinde, nachdem sie die Grundschule hinter sich gebracht haben mit 14 oder 15 Jahren zuhause bleiben - hungrig, ungebildet, ohne Arbeit und jegliche Perspektive. Unglücklicherweise haben diese Kinder eine starke Neigung zur Kriminalität, denn nur so können sie sich ihr Überleben sichern.

Diesem armen Volk, das uns alle den Sinn des Lebens lehren könnte, denn abgesehn von den unglücklichen Lebensbedingungen sind sie dennoch glücklich und haben immer ein Lächeln im Gesicht, können wir durch einen kleinen Beitrag zum Bau der Schule helfen, was eine sehr große Veränderung in Kivumu bringen würde. Lasst uns noch einmal Bereitschaft für eine große humanitäre Aktion zeigen, denn durch unsere selbstlose Hilfe können wir den Kindern in Afrika das ermöglichen, worauf sie ein Anrecht haben - Wissen und Perspektive. Und somit verwirklichen wir, alle geminsam, Pater Vjeko's großen Traum.

 
Pater Vjeko Zentrum

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