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Erinnerungen an Pater Vjeko (2/2)
Sonntag, 09. September 2007 Geschrieben von fra Ivica Perić

pater vjeko curicPater Vjeko und ich blieben alleine. Nach dem Morgengebet gehen wir in die Kirche, wo uns ein Meer unseres Volkes erwartet. Es gesellen sich noch Pater Pero und Neulinge zu uns. In Ruanda ist es ein „ungeschriebenes Gesetz“, dass man nach der Messe mit den Leuten bleibt; wir begrüßen sie und reden. So sehr ihnen dieser Moment bedeutet, so auch uns. Wir hören sie an, seien es Probleme der Hoffnung, der Glaube. Um Pater Vjeko herum hört man unaufhörlich Lachen. Er hatte die Gabe, d.h. er hatte die Gabe Gottes für Sprachen und Kommunikation. Vor allem in der Organisation war er sehr talentiert und er fand sich sehr gut in der Gesellschaft zurecht. Mit der ruandische Kultur kannte er sich mehr als nur sehr gut aus.

Viele Ortsleute wunderten sich, wie er es fertig brachte, so viele von ihren Begriffen zu lernen. Nur allein diese Tatsache, dass er sie zur Genüge kannte, bekräftigte, wie gut er die Sprache des Volkes beherrschte, in dessen Land er lebte. Diese Menschen pflegten auch des Öfteren zu sagen, dass er mehr Begriffe kannte als sie selbst.

Zu dieser Zeit lebt Pater Vjeko allein im Kloster. Pater Vjeko lebte in einer anderen Gemeinschaft mit Neulingen. Pater Vjeko beschäftigte sich haptsächlich mit den Gemeindearbeiten und manchmal würde Pater Pero im Noviziat aushelfen, indem er Vorträge hielt. Das Noviziat wurde im jahre 1992 geschlossen als es nach Uganda, Mbarara, umzog. Bis zum Jahre 1992 in unserer Provinz Heiliger Franz in Afrika, Madagaskar und Mauritius, in seinem kontinentanlen Teil ( Burundi, Ruanda, Uganda, Kenia, Tanzania, Zambia und Malawi ) hatten wir drei an der Anzahl. Es waren diese in Ruanda, Malawi und Kenia. Bei dem Kapitulat in Nairobi, im selben Jahr, wurde beschlossen, ein gemeinsames Noviziat zu gründen. Im neuen Noviziathaus bleibt Pater Pero als der Meister der Neulinge. Das Noviziathaus in Kivumu wird jetzt für zahlreiche und verschiedene Anlässe genutzt, wenn wir Gruppen haben wie z.B. den dritten Franziskanerorden, die aspiranten, die Karismatiker und die Jugendlichen. All das ist möglich, denn unser Haus hat eine sehr viele Übernachtungsmöglichkeiten.

Das Kloster wurde an der Spitze eines kleinen Hügels, die anderen Gebäude, sowie die Kirche befinden sich etwas unterhalb. Kivumu befindet sich auf 1950 m über dem Meeresspiegel. Das Klima ist sehr angenehm. Wir haben zwei Regen- und zwei Trockenperioden, die Temperatur dreht sich von 18 bis 27 Grad Celsius. Das Grundstück, auf dem die Mission sich befindet, wurde vom Dorfchef geschenkt.

Die neue Kirche ist vor ein paar Monaten vollendet worden. Bis dahin waren die Gemeindeangehörigen mit dem Abriss der alten Kirche und der Vorbereitung des Katekumenates und einer großen Halle, deren Bau im Jahre 1992 beginn, beschäftigt. In derselben Zeit waren die Vorbereitungen für das Eröffnen der vergrößerten Ambulante abgeschlossen. Nach dem Bauende hat sie jetzt ungefähr 80 Betten.

Pater Vjekos, das Zurechtfinden im Lösen von Problemen und der ewige Optimismus haben es dem Volk ermöglicht einem besseren Morgen entgegenzusehen. Aber, die Situation kam immer mehr aus dem Ruder. Trotzdem hat er es geschafft, eine Masse von Leuten zu versammeln und sie davon zu überzeugen, dass es etwas Größeres gibt als Hass. Er gab ihnen damals das, was sie auch am meisten benötigten. Er gab ihnen die Hoffnung auf ein besseres morgen. Im Jahre 1991 gelang es ihnen die Ambulante zu erweitern und 1992 das Katekumenat mit einer großen Halle zu bauen.

Ein Jahr darauf sind auch große Terassen auf den Plantagen und Feldern in den Gebirgen gebaut worden. Die Rede ist von eigentümlichen Treppen, die gebaut werden für den Anbau der Saat, deren Ziel es ist das Rutschen des Bodens, sowie des Wassers zu verhindern, welches in den Regenperioden ein große Anzahl von der so geschätzten Frucht wegspühlen könnte. Vjeko hat auch auf diese Weise seinen hellen Verstand und das Denken eines wahren Mannes der Landwirtschaft unter Beweis gestellt. Im Noviziat ging das Leben während dieser Zeit seinen natürlichen Gang. Der Tag begann mit einem Gebet und dem Beobachten von Messer nahher. Das Frühstück und das zur Arbeit Gehen in die Felder bis 10 Uhr. Nach der Arbeit im Feld ging es wieder zum Vortrag.......

Da Pater Vjeko wärend dieser gesamten  Zeit alleine war, hatte er non-stop Arbeit und das sogar “bis zum Hals“. Dessen unbeachtet kamen die Gläubigen weiterhin zu ihm und er hatte niemals einen von ihnen hinfortgeschickt, weil er keine Zeit hatte. Die Zeit für die Menschen, für die er sorgte, fehlte ihm nie.

Manchmal würde er auch zeit finden, damit wir gemeinsam nach Kigali gehen. Unaufhörlich suchten wir Wege, wie ich nach Uganda kommen sollte. Diese Reisen von von Kivumu nach Kigali waren immer “interessant“. Eine Barrikade alle paar Kilometer, was die Kontrolle von Dokumenten bedeutete. Und dessen ungeachtet ein unvergängliches Lächeln. Zusätzlich natürlich den paar Hundert ruandischen Franken aus dem Porte-Monnaie von Pater Vjek. Die Not in Ruanda zu der Zeit....die Reise musste fortgesetzt werden. Und sie dauerte üblicherweise auch über zwei Stunden. Ohne die Barrikaden konnte man den Weg in weniger als einer halben Stunde bewältigen. Und so kamen wir eines Tages, dem genannten Weg entlang und nach derselben Prozedur, in Kigali an. Die Nachfrage nach einem Ticket nach Uganda zu dieser Zeit würde nicht wenig Misstrauen erwecken. Nachvollziehbar, denn die damaligen Gegner haben aus Uganda attackiert. Nach dem Durchstöbern einer Reihe von Fluggesellschaften haben wir es dennoch geschafft.

Nachdem sind wir zu Pater Sebastijan gegangen. Am Vorabend kehrte Pater Vjeko nach Kivumu zurück und ich blieb bei Pater Sebastijan in Kigali, um meine Reise nach Entebbe, Uganda, am nächsten Tag fortsetzen zu können. Dort erwartete mich unser Pater Tomo Andric.

 
Pater Vjeko Zentrum

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