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Das schöne Schulleben
Montag, 09. März 2009 Geschrieben von Marie Grace Nicyoribera

Nicyoribera Marie GraceIch heiße Nicyoribera Marie Grace und bin 33 Jahre alt. Ich bin Mutter von drei Kindern, zwei Mädchen und einen Jungen. Wir leben in einem kleinen dorf in der Cyeza Gemeinde, Kigarama. Als ich eines Tages mit meinem Ehemann darüber sprach, wie unsere Zukunft aussähe und was man im Leben tun könnte, um mehr Einkommen zu haben, entschlossen wir uns, dass ich deshalb die Schule besuche und mich somit besser für die Zukunft wappnen zu können, die für uns alle viel besser wäre. Diese Entscheidung war für mich nicht leicht, viele Fragen gingen mir durch den Kopf. Es ist immerhin sehr viel Zeit vergangen, seitdem ich die Schule verlassen hatte. Wer wird sich um die Familie kümmern? Die Schule, die ich besuchen werde, ist sehr weit entfernt!? Am Ende fand man eine Lösung. 2008 begann ich die Schneiderabteilung der Schule "Pater Vjeko" regelmäßig zu besuchen. Momentan bin ich im zweiten Lehrjahr und werde dieses Jahr den Kurs erfolgreich beenden.

Dennoch frage ich mich, wie ich das so weit geschafft habe und es heute noch tue. Zunächst einmal ist es von zuhause bis zur Schule sehr weit weg, ich muss täglich 5 Stunden zu Fuß gehen: jeweils zweiandhalb Stunden für den Hin- und Rückweg. Ich stehe jeden Morgen um 4:40 h auf, um die Kinder zu versorgen und das Haus auf Vordermann zu bringen. Direkt danach bringe ich die Kinder zu meiner Mutter und mein Ehemann holt sie nach Feierabend wieder ab.

Ich muss mich aus tiefstem Herzen bei meinem Mann für seine Geduld und Verständnis bedanken, das er an Tagen, an denen ich in der Schule bin, aufbringt. Er ist eine sehr große Hilfe und er versteht mich. Abends komme ich dann immer recht spät, so gegen 19:30 h, und habe dann auch nicht mehr viel Zeit mich um den Haushalt zu kümmern. Mein Mann kommt immer so gegen 17:30 h nach Hause, bereitet das Abendessen vor, bringt uns Wasser und erledigt die restlichen Sachen im Haus. Er hat es überhaupt nicht leicht, da sich die Männer in unserem Dorf wie Löwen benehmen; sie kommen stets nach Hause, erwarten, dass alles blitzblank und erledigt ist und das wars. Jeder denkt, dass Frauen dazu geschaffen sind alles zu erledigen, besonders was den Haushalt angeht. Deshalb finden alle im Dorf, dass mein Mann unsere Bräuche "verdirbt". Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich sagen, dass ich nirgendwo Fortschritt sehe, wo sich nicht alle in der Familie gemeinsam aktiv beteiligen: Mann, Frau und die Kinder.

Nun machen mir all diese Lasten gar keinen Kummer mehr. Ich genieße das Schulleben in vollen Zügen und warte darauf, dass er vorüber sein wird, damit ich wieder ganz bei meiner Familie bin. Ich hoffe sehr, dass ich einen Job finde, um das Leben meiner Familie zu verbessern.

 
Pater Vjeko Zentrum

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